DIE GREINA - Plaun la Greina

Die auf rund 2000 Metern über dem Meeresspiegel gelegene Greina ist eine sechs Kilometer lange und cirka ein Kilometer breite Hochebene, die das heutige Graubünden mit dem Tessin verbindet. Die tundraartige Landschaft  gehört zu den ältesten, schon von den Römern genutzten Handelswegen und stellt eine imaginäre Grenze zwischen den beiden Gebieten dar.

Die Greina wurde zu einem Sinnbild des Widerstandes gegen die hemmungslose Ausbeutung der Natur, als 1948/49 und 1985 wiederholt diskutiert wurde, ob die Ebene für ein Wasserkrafwerk mit Stausee überflutet werden sollte. Landesweit protestierte die Bevölkerung gegen dieses Projekt und konnte diesen Kampf für sich gewinnen.

Die Biotopenvielfalt der Ebene ist außergewöhnlich und einzigartig. Sie wurde 1996 als Schutzzone erklärt und ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung der Schweiz (BLN) aufgenommen.

Im Italienischen wird die Greina “deserto”, die Wüste genannt, abgeleitet vom lateinischen Wort deserere = verlassen. Damit ist nicht nur der geografische sondern auch der gedankliche Raum umschrieben. Diese Landschaft  ist zum Schauplatz meiner Bilderserie geworden.

Wenn man dieses weitläufige Terrain bewandere, öffnen sich Grenzen und die karge und unberührte Weite ähnelt teils einer Mondlandschaft.

Zu den Landschaftsaufnahmen und Zeichnungen, habe ich Menschen aus der Region gesucht, die ebenfalls einen starken Bezug zu diesem Landstrich haben. Unter anderen, Pirmina Caminada, Jägerin und Wildhüterin in der Greina, Silvio Pfister, ein Pferdezüchter, der alte Rasen wieder züchtet, Leo Tuor, ein Schäfer und Schriftsteller, der preisgekrönte Bücher schreibt oder Alexi und Marcus, zwei Musiker, die für den Widerstand Lieder dichteten.

Wir haben sie portraitiert, interviewt und sie nach Ihrer Verbindung zu Ihrer Heimat und Ihrem eigenen “ Klang der Greina” gefragt.